Nach fast genau 3 Jahren war es wieder so weit. Gemeinsam mit der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs führten wir eine Führung für Blinde, Sehbehinderte und dessen Begleitpersonen am Hauptbahnhof Linz durch.
Eine ansehnliche Gruppe traf sich an einem Mittwochnachmittag bei der Säule mit dem Blindenlogo und harrte der Dinge, die auf sie zukommen werden.
Es gibt einige wichtige Einrichtungen, die ein Bahnhof unbedingt haben soll. Darunter fallen ganz besonders die Einrichtungen zum Erwerb der Fahrkarten. Am HBF Linz kann man sich die Fahrkarten in der Kassenhalle der ÖBB, beim Westshop der Westbahn und in den Trafiken für FlixBus und den Linz AG Linien holen.
Das fängt mit den Fahrscheinautomaten mit taktiler und einer Beschriftung in Braille an. Man kann bei der angegebenen Telefonnummer anrufen, die Automatennummer und sein Fahrziel bekanntgeben und das Servicepersonal der Bahn bedient diesen Automaten. Nachdem man bezahlt hat, wird die Karte ausgedruckt. Das funktioniert auf allen Bahnhöfen der ÖBB. Einer dieser Automaten ist für Menschen im Rollstuhl und für kleinwüchsige Menschen tiefer gesetzt.
In der Kassenhalle der ÖBB gibt es ein besonderes Service für Blinde und Sehbehinderte. Ungefähr 2 Meter nach dem Eingang befindet sich eine taktile Auffanglinie. Die „gekennzeichnete“ Blinde oder Sehbehinderte Person braucht bei dieser Linie nur warten und wird von Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern der Bahn abgeholt und auch wieder nach draußen begleitet.
Natürlich braucht man auch Bargeld. Das bekommt man bei 5 Bankomaten mit einer Sprachausgabe. Deshalb sollte man immer mit einem Kopfhörer mit Klinkenstecker ausgerüstet sein. Die 2 Bankomaten der Raika sind mit NFC-Lesern ausgestattet. Diese befinden sich direkt beim Westshop der Westbahn auf der Ostseite des Bahnhofs.
Weiters befinden sich 2 Behinderten-WC Anlagen am Bahnhof. Auf der mittleren Ebene beim Zugang zum Busterminal und auf der obersten Ebene in der Nähe beim Restaurant „Stellwerk“.
Auf der Ostseite befindet sich der Zugang zum Busterminal, zu den Bahnsteigen 21 und 22 sowie der Zugang zur Tiefgarage mit sehr vielen Behindertenparkplätzen. Wenn man hier mit einem Taxi ankommt, ist man sofort in der Bahnhofshalle. Hier sind auch Ankunfts- und Abfahrtsmonitore mit sehr großer Schrift montiert. Ebenfalls befinden sich hier die Schließfächer. Die für Blinde und Sehbehinderte aber nicht barrierefrei sind.
Es befindet sich auch eine Außenstelle des AMS in der mittleren Ebene.
Außer einer Beratung werden hier alle Services des Arbeitsmarktservice angeboten. Weiters befinden sich in der obersten Ebene der Haupteingang, der Taxistandplatz mit dem übergroßen Aufmerksamkeitsfeld für Blinde beim ersten Taxi oder der Weg zum Landesdienstleistungszentrum (LDZ), Terminaltower und Wissensturm.
Natürlich ist auch die kulinarische Infrastruktur vorhanden. Auch die hat sich seit der Eröffnung des Bahnhofs im Jahr 2004 enorm verändert.
Da es die Botschafter der Blinden auch hier gibt, wissen sehr viele Einrichtungen, wie sie mit Menschen mit Behinderung umgehen sollen.
Die Führung hat für einige neue Erfahrungen und Eindrücke hinterlassen und der Abschluss fand bei einem Kaffee statt. Jedenfalls konnte man feststellen, das sich seit der Eröffnung im Jahr 2004 so einiges verändert hat. Aber der Bahnhof Linz ist für Menschen mit Behinderung sehr gut ausgestattet und hat sich in den letzten Jahren diesbezüglich sehr verbessert.
Wir bedanken uns bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei dieser Führung und es hat sehr viel Spaß gemacht.